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Student aus den USA übernimmt für einen Tag Englischunterricht in bilingualer Klasse

Student aus den USA übernimmt für einen Tag Englischunterricht in bilingualer Klasse

03/2023 | Interkulturelles Lernen zum Anfassen: Heute übernahm der 23-jährige Student Michael Cantù aus den USA den Englischunterricht der bilingualen Klasse 8A am Geschwister-Scholl-Gymnasium. Im Englischunterricht der achten Klasse stehen traditionell die Vereinigten Staaten von Amerika im Mittelpunkt. Einen waschechten US-Bürger im Unterricht dabeizuhaben, ist aber schon etwas Besonderes, und so hatten sich sowohl die Klasse als auch der Gast intensiv auf diesen Besuch vorbereitet.


Am Anfang hielt Michal eine kurze Präsentation über sein Leben in den USA mit Bildern aus seiner amerikanischen Heimat. Michael wuchs in einer Kleinstadt in Texas an der Grenze zu Mexiko auf, bekam für seine musikalischen Leistungen bereits als Jugendlicher ein Stipendium und verbrachte so seine Highschoolzeit an einem Internat in der Nähe von Los Angeles. Anschließend studierte er Musik an der berühmten Juilliard School in New York City.

Interviewstunde am GSG

Die Schüler staunten, dass allein Michaels Herkunftsstaat Texas bereits größer ist als Deutschland, Belgien, die Niederlande sowie Teile von Österreich, Polen und Dänemark. So ergab sich im Anschluss an die Präsentation ganze von allein eine rege Gesprächsrunde zwischen den Achtklässlern und dem jungen Nordamerikaner. Dass Michael in New York City studiert hat, faszinierte die Schülerinnen und Schüler besonders, denn mit dieser facettenreichen Metropole hatten sie sich in den letzten Wochen intensiv beschäftigt. Michael freute sich über die kreativen Fragen, die sie zuvor im Unterricht vorbereitet hatten, wusste einiges zu erzählen und Tipps für künftige Urlaubsreisen zu geben. Auch der „Amerikanische Traum“ war ein Thema bei den Unnaer Gymnasiasten. Michael berichtete, dass seine Familie ein klassisches Beispiel dafür sei. Seine Großeltern seien als Immigranten aus Mexiko ohne Geld in die USA gekommen, er dagegen habe nun an einer berühmten Universität studieren können und habe es nun sogar nach Europa geschafft. Die GSG-Schüler stellten auch kritische Fragen zur amerikanischen Politik, hinterfragten das Zwei-Parteien-System der USA und das lockere Waffenrecht. Michael erzählte, dass in einer Schule in dem Viertel in New York, in dem er gewohnt hatte, es erst am Vortag eine Schießerei zwischen zwei Jugendlichen gegeben habe.

Unterschiede zwischen Deutschland und USA

Daher müssten schulfremde Person in den USA auch einen Ausweis vorzeigen, wenn sie so wie er als Gast das Gebäude betreten wollten und an etlichen Schulen gebe es Sicherheitspersonal auch für Streitigkeiten unter Schülern. Nach weiteren Unterschieden befragt, schwärmte Michael von den geringen Studiengebühren in Deutschland. Das Leben hier sei viel günstiger als in den USA, dort würden sich viele Menschen hoch verschulden für ein Studium. Zur Überraschung der deutschen Schüler lobte er auch den deutschen öffentlichen Nahverkehr und die Bahn – ohne Auto sei man dagegen in den USA nicht mobil. In seiner Heimat Texas können Jugendliche daher bereits im Alter von 15 Jahren den Führerschein bekommen – ohne zuvor Fahrstunden genommen zu haben. Das sei mal billiger als hierzulande…

Meet US-Programm

Organisiert wurde der Besuch durch Fulbright Germany im Rahmen des Meet US-Programms des US-Konsulats in Düsseldorf. Die GSG-Englischlehrerin Ulrike Felbick und Referendar Paul Best freuten sich über die Impulse von außen und die rege Beteiligung ihrer Schützlinge.